KAPITEL 4 Personalmanagement

4.4 Löhne

4.4.1 Prinzipien der Lohnzahlung

Arbeitgeber müssen Löhne in gesetzlichen Zahlungsmitteln nicht weniger als einmal monatlich und an einem festgelegten Datum direkt an den Arbeitnehmer auszahlen. Arbeitgeber dürfen die Löhne jedoch auch auf ein vom Arbeitnehmer angegebene Bankkonto überweisen, soweit der Arbeitnehmer dieser Zahlungsweise zustimmt. Sozialbeiträge, Steuern und ähnliche Aufwendungen können vom Arbeitgeber vom Lohn abgezogen werden. Digitale Gehaltszahlungen (durch Überweisungen auf ein Konto bei einem Geldtransferdienstleister) sind ab April 2023 teilweise erlaubt.

4.4.2 Mindestlohngarantie

Mindestlöhne werden regional und branchenintern festgelegt. Gelten für einen Arbeitnehmer zwei verschiedene Mindestlöhne, hat er Anspruch auf den jeweils höheren. Der dem Arbeitnehmer vom Arbeitgeber gezahlte Lohn darf nicht unter dem Mindestlohn liegen. In wichtigen Präfekturen gelten folgende Mindestlöhne (gültig ab Oktober 2022):

(Tablle 4-1) Mindestlöhne in den wichtigsten Präfekturen
Präfektur Tokyo Kanagawa Osaka Aichi Hyogo Chiba Hokkaido Miyagi Hiroshima Fukuoka
Mindeststunden-lohn (Yen) 1.072 1.071 1.023 986 960 984 920 883 930 900

4.4.3 Lohnsystem

Japanische Unternehmen zahlen Löhne typischerweise monatlich aus, zudem noch Sommer- und Winterprämien. Eine Besonderheit ist die Zusammensetzung der japanischen Löhne: Monatlich gezahlte Bruttolöhne beinhalten einen Grundlohn sowie eine Reihe von Zusatzleistungen, z. B. Wohnzulagen, Familien- und Fahrtkostenzuschüsse. Außerdem macht die Höhe der Zusatzleistungen einen relativ hohen Anteil des dem Mitarbeiter gezahlten Bruttolohns aus1). Ein Effekt des hohen Anteils von Zuschüssen und Bonussen an den Löhnen ist die Senkung der Vergütungsrate für Überstunden, d. h. für Arbeit außerhalb der normalen Arbeitszeit. Dieses System ermöglicht es auch, Arbeitskosten umgehend zu senken, beispielsweise im Falle einer Rezession. Obwohl immer mehr Unternehmen zu einem Jahreslohnsystem übergehen, gibt es unter dem japanischen Arbeitsgesetz praktisch häufig nur wenige Vorteile für Arbeitgeber2). Weitere Informationen erhält man durch die statistischen Werte der Basisumfrage zu Lohnstrukturen, die regelmäßig vom Gesundheits-, Arbeits- und Sozialministerium auf Japanisch und Englisch zusammengestellt werden.

  1. 1)

    Nach Statistiken des japanischen Wirtschaftsverbandes Keidanren betrugen die in privatwirtschaftlichen Unternehmen gezahlten Zusatzleistungen im Geschäftsjahr 2021 durchschnittlich 4,6 Monatslöhne (für nichtleitende Tätigkeiten in allen Branchen).

  2. 2)

    Es ist irrelevant, ob ein Jahreslohnsystem besteht oder Überstundenarbeit extra bezahlt wird. Wenn ein Unternehmen in Japan ein Jahreslohnsystem einführt, betrifft das fast immer nur die Mitarbeiter auf Management-Ebene.

4.4.4 Abfindungssystem

In Japan gibt es in fast jedem Unternehmen irgendeine Form von Abfindung. Wenn ein Mitarbeiter ein Unternehmen verlässt, leistet sein Arbeitgeber gewöhnlich eine Einmalzahlung, die sich u. a. aus der Länge der Betriebszugehörigkeit und dem Grund für das Verlassen der Firma herleitet und die steuerlich günstiger behandelt wird als die normalen Bezüge. Unter bestimmten Voraussetzungen können die Beiträge eines Unternehmens zu Abfindungsrücklagen bei staatlichen, finanziellen oder anderen Institutionen steuerlich als Kosten anerkannt werden.

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